Pater
Matthew R. Lederle
Camil
Parkhe, M.A.
Journalist
Pune, India
(Translation: Dr Ajit Lokhande)
Es geschah im Jahr 1966. Anlässlich des Geburtstages
vom heiligen Tukaram (ein verehrter Bhakti Mystiker des 17. Jh. aus
dem Bundesland Maharashtra.) war die feierliche Präsentation seiner
Schriften geplant. Der Präsident des Landesparlaments, Balasaheb
Bharde, hatte den Vorsitz der Feierlichkeiten. Balasaheb Bharde war
zwar in der Politik tätig, war aber zugleich ein erstklassiger
Kirtankar (Sänger der Psalmen der Hindu Heiligen) und eine Autorität
auf dem Bereich der Bhakti-Literatur (Bhakti ist
die populärste Richtung im Hinduismus.)
„... Und nun wird Herr Pater Matthew Lederle über die
Psalmen vom heiligen Tukaram sprechen“ wurde von dem
Hauptorganisator der Feier angekündigt. Eine Person aus Europa stand
auf um zu reden. Er war typisch mit indischem Kurta und
Payjama (indisches Hemd und Hose) bekleidet. Die versammelte
Hörerschaft war überzeugt, daß der deutsche Redner über den
heiligen Tukaram sicherlich in Englisch sprechen würde.
Pater Lederle sprach kurz, aber fließend in Marathi. Er
erläuterte in Marathi die wunderbare Zeile von Tukaram: „Shevatacha
Dis god asava“ (Möge der letzte Tag in angenehmer Erinnerung
bleiben). Die versammelten Zuhörer waren völlig platt.
„Möge
der letzte Tag in angenehmer Erinnerung bleiben, hat der heilige
Tukaram gesagt. Dies ist auch mein Gebet. Wenn ich in den Himmel
komme, werde ich bestimmt den heiligen Tukaram treffen und dann werde
ich ihn bitten, diese Zeile für mich mit seiner wunderschönen
Stimme zu singen. Ich bin voll begeistert von den Psalmen des
heiligen Tukaram.“ Das besondere war, daß diese Person, die den
heiligen Tukaram bis in den Himmel lobte, nicht nur ein gebürtiger
Deutsche war, sondern er war auch ein katholischer Priester. Wegen
seiner Lobeshymne auf Tukaram waren die bei der Feierlichkeit
anwesenden Zuhörer sehr neugierig geworden, wer diese Person sei,
die in die Bhakti-Literatur
so verliebt ist. Zweifelsohne liebte Pater Lederle nicht nur Tukaram,
sondern auch andere Bhakti
Heilige wie Dnyanadeva, Namdeo u.a. Eine außerordentliche
Persönlichkeit, und auch wenn von Geburt aus Deutscher, war er in
der indischen Kultur zu Hause.
Sein wunderschönes Aussehen, das in typisch indischer
Kleidung noch bezaubernder wirkte, die glänzenden Augen, eingerahmt
mit der dünnen Brillenfassung und ein einladendes Lächeln, waren
auffallende Merkmale von Pater Lederle. Seine Person und seine Arbeit
hat jeden Besucher vom Snehasadan begeistert.
Daß jeder studierte Mensch in einer Weltstadt die englische Sprache
für seine offizielle Arbeit oder auch für Alltagsangelegenheiten
benutzt, ist eine allgemein festgestellte Tatsache. Pater Lederle
allerdings war eine Ausnahme. Wenn ein Gast oder Besucher ihn mit
„Good Morning“ oder „Hello“ begrüßte, wurde der Gast mit
gefalteten Händen mit dem Gruß „Namaskar“ zurück gegrüßt. Es
war selbstverständlich, daß ein Gespräch mit ihm in Marathi lief.
Unsere Erfahrung ist, daß ein Mensch aus Maharashtra keineswegs in
Marathi mit jemandem spricht, der nicht aus Maharashtra kommt. Wenn
jemand mit Pater Lederle lange in Englisch sprach, sagte Pater
Lederle freundlich, „Sie sprechen doch Marathi, oder? Dann reden
wir lieber in Marathi“. Dies war sicherlich ein Element seines
Ideals oder Vorhabens, mit Menschen in engen Kontakt zu kommen im
Kontext des interreligiösen Dialogs.
Die Persönlichkeit von
Pater Lederle, der durch seinen Lebensstil und seine Arbeit bei den
Menschen um sich herum eine Begeisterung auslöste, war einzigartig.
Genau so einzigartig war auch die Form und die Tätigkeit in seinem
am Ufer des Mutha Flusses stehenden Hauses Snehasadan.
Pater Lederle verbrachte
fünfundzwanzig Jahre in seinem
Snehasadan im
gedrängten Stadtteil Shanivar Peth, im
Zentrum der Stadt Pune und arbeitete für den Gedankenaustausch unter
Menschen verschiedener Glaubenszugehörigkeiten und Institutionen
verschiedener Denkmodelle.
Pater Lederle wurde am 13 März 1926 in Deutschland
geboren. Jeder junge Mann musste einige Zeit im Militärdienst
verbringen. Auch wenn die Lederle Familie gegen die Nazi Ideologie
war, musste Matthew Lederle in der Hitler Diktatur sich bei der Armee
melden. Es war Krieg und Matthew musste als Soldat Nazi Deutschlands
gegen die Alliierten unter der Führung der Vereinigten Staaten
kämpfen. In seiner Kompanie waren 85 Soldaten. Deutschland verlor
den Krieg, Hitler brachte sich um. In der Kompanie von Lederle
blieben nur zwei Soldaten am Leben; er war einer.
Matthew Lederle wurde Kriegsgefangener. Sein erster
Versuch, aus dem Gefangenenlager zu fliehen, ist fehlgeschlagen. Das
zweite Mal aber hatte er Erfolg. Er verschwand aus dem Lager und
schwamm in der Kälte des Winters durch den Fluss Elbe und erreichte
das andere Ufer. In Zivilkleidung gelangte er nach Hause. Der hoch
begabte junge Mann hätte leicht eine hohe weltliche Karriere und
einen sicheren Wohlstand erreicht. Er bevorzugte aber einen anderen
Weg zu gehen. Er trat 1947 in den Jesuitenorden ein, bekannt auch als
„Gesellschaft Jesu“, und optierte für Indien als sein
Tätigkeitsland. Er war sechsundzwanzig Jahre alt.
Kurz
bevor er mit dem Theologiestudium begann, verbrachte Scholastiker
Lederle einige Zeit in den kleineren Orten Rahata und Sangamner im
Kreis Ahmednagar. Hier lernt er die Landessprache Marathi. 1957
wurde er in Pune zum Priester geweiht. Er verbrachte fünfundzwanzig
Jahre – als echter Bürger der Stadt Pune. Hier beherrschte er
die Marathi Sprache. Es war auch in Pune, wo er an der staatlichen
Universität zum Doktor der Philosophie promoviert wurde mit der
Forschung über „Philosophische Strömungen im modernen
Maharashtra“ (Philosophical
Trends in Modern Maharashtra).
Das zeigt, wie sehr er mit dem Leben und Gedankengut in Maharashtra
vertraut war. Er wollte sich unbedingt, auch wenn er ein katholischer
Priester war, mit den Gedanken und Werten anderer Religionen
auseinandersetzen. Er bewies durch sein eigenes Leben, daß es einem
katholischen Priester durchaus möglich ist, andere Glaubensformen zu
achten und zu respektieren.
Die Wurzeln des Hinduismus, des Buddhismus und des
Sikhismus sind in Indien. Aber auch der Islam und das Christentum
haben ihren Ursprung in Asien. Allerdings ist es auch wahr, daß das
Christentum in Indien durch Missionare verbreitet wurde. Leider
übernahmen die christlichen Gläubigen unter diesen Umständen auch
Elemente der westlichen Kultur. Pater Lederles feste Überzeugung
war, daß jeder Mensch die christlichen Glaubensinhalte mit der
einheimischen Kultur erfolgreich verbinden kann. Allerdings ist diese
Überzeugung keineswegs anders als die allgemeine Haltung der
katholischen Kirche.
Johannes
XXIII,
die höchste Autorität in der Kirche als Papst, regte Mitte des
letzten Jahrhunderts das Zweite Vatikanische Konzil an und öffnete
die Toren der Kirche für offenes Denken. Vor diesem Konzil gab es
vielfach die herrschende Meinung, daß nur das Christentum der Weg
der Erlösung sei. Aus dieser Haltung heraus wurde das Christentum
in jeder Ecke der Erde propagiert.
Es war zum ersten Mal im Zweiten Vatikanischen Konzil,
daß die Kirche akzeptierte, daß auch die Schriften anderer
Religionen Wahrheiten und für alle gültige Werte enthalten. Danach
war es nur natürlich, daß Christen die wunderbaren Werte anderer
Religionen und Kulturen, die dem christlichen Glauben nicht
widersprechen, akzeptierten können. Damit wurde der Begriff
„Inkulturation“ geprägt. Nachdem Pater Lederle die indische
Staatsangehörigkeit angenommen hatte wurde für ihn die
Inkulturation ein hohes Lebensideal. Pater Leder war der Meinung, daß
sich die Glaubenspraxis der indischen Christen in der reichen
indischen Kultur ausdrücken sollte und alle Christen in der Welt
alles Schöne aus anderen Religionen und Kulturen in sich integrieren
sollten.
Pater
Lederle war zu dem Schluss gekommen, daß jede Religion ein Teil der
Landeskultur werden sollte, d.h. sich inkulturieren sollte, ohne die
vorhandenen wunderbaren Werte abzulehnen. Diese müssen geschützt
und gepflegt werden. Um seiner Überzeugung Ausdruck zu geben, machte
er verschiedene Versuche. Einmal schloss er sich einer Hindu
Pilgergruppe an, die nach Pandharpur (Ort der Gottheit Vithoba)
pilgerte. Ein anderes Mal wählte er Shantiniketan,
den Ashram
von Ravindranath Tagore, für seine jährlichen Exerzitien. Es ist
zum großen Teil ihm zu verdanken, daß heute gläubige Christen aus
dem ländlichen Maharashtra in ihren Gebeten, Gesängen und anderen
Ritualen Bhajan,
Arati, Tal-Mrudung
benutzen.
Die
meisten Gläubigen verschiedener Religionen in der indischen
Gesellschaft leben friedlich miteinander, wissen voneinander
allerdings kaum etwas über die jeweiligen Glaubensinhalte und
-praktiken. Pater Lederle verbrachte einen Großteil seines Lebens
damit, einen Austausch im Alltagsleben unter diesen Gläubigen
zustande zu bringen. Mit diesem Ziel etablierte er 1969 das
Snehasadan.
Das
Gebäude ist nach der indischen Tradition im spezifisch indischen
Architektur Stil gebaut. Am Eingang kann man die folgenden
poetischen Zeilen lesen:
Dies
ist das Haus aller Religionen
Das
Herz aller guten Menschen
Der
wunderbare Schatz der Gottheit der Weisheit
Der
Text ist aus einem Gedicht des bekannten Philosophen und Heiligen
Dnyaneschwar genommen. Der Kontext dieser poetischen Zeilen besagt:
wie eine Frau ihre Freude im Haus ihrer Eltern genießt, so genießt
jeder Mensch die Freude seiner Religion hier. Die Quintessenz der
Gita
(das Heilige Buch Gesang
des Erhabenen. Redaktion).
Pater Lederle hat diesen Text vor dem Haupteingang des Snehasadan
angebracht.
Der Text passt hier sehr gut.
Katholische Priester führen ein zölibatäres Leben. Je
nach eigener Begabung und nach der Planung ihrer Oberen sind sie im
Erziehungsbereich, Sozialarbeit oder Seelsorge tätig. Sollte der
Obere es in ein paar Jahren entscheiden sie zu versetzen, packen sie
ihre sieben Sachen sofort und gehen an die nächste Arbeitsstelle.
Pater Lederle war eine Ausnahme. Er blieb ununterbrochen ganze fünf
undzwanzig Jahre in Pune. Offensichtlich sahen die Oberen die
Wichtigkeit seiner Person in dieser Stelle und vermieden es, ihn zu
versetzen. Im Juni 1985 allerdings wurde er zum Provinzial der
Goa-Pune Provinz gewählt. Provinzialsbüro war in Panaji
(Hauptstadt vom Bundesland Goa). Infolgedessen musste er nach Panaji.
Er war in der Meinung der Öffentlichkeit mit Pune so identifiziert,
daß Herr Narayan Athavale, Chefredakteur der Goa-Tageszeitung
„Gomantak“ seinen Hauptartikel über Pater Lederle mit den Worten
„Wir heißen einen Pune-Bürger in Goa willkommen“ überschrieb.
Während seines fünfundzwanzig jährigen Aufenthaltes
in Pune hatte Pater Lederle die Herzen vieler namhafter
Persönlichkeiten gewonnen. Der Führer der sozialistischen Partei
Herr S. M. Joshi, Achyutrao Apte, Nanasaheb Gore, Mohan Dharia waren
einige dieser Prominenz. Ein bekannter Literat P. L. Deshapande
sagte, „Es gibt Menschen, die sofort beim ersten Treffen das Herz
der Menschen gewinnen. Pater Lederle ist ein Philosoph und
Wissenschaftler und ist in Deutschland geboren. Dennoch wegen seiner
wunderschönen herzlichen Art und menschlichen Haltung ist er in der
Tat Bürger der ganzen Welt geworden. Er ist ein Bürger, der keinen
Stempel eines bestimmten Landes in seinem Reisepass braucht.“
Es
gibt noch ein Merkmal von Pater Lederle, der die Grenzen eines
Landes, einer Sprache, einer Religion oder einer Kultur überwunden
hat und zum Bürger der Welt geworden ist. Dieses Merkmal ist, daß
er seine Tätigkeit auf kein bestimmtes Arbeitsfeld begrenzt hat.
Sein Interesse war vielfältig. So bewegte er sich in verschiedenen
Bereichen: Literatur, Philosophie, Religionswissenschaft, Bhakti
(religiöse)
Dichtung, Bewußtseinsbildung von Menschen, Kunst. Man kann ihn auch
ruhig als Inspirator der modernen Indisch-Christlichen Kunst
bezeichnen. Heute hat die Indisch-Christliche Kunst eine bestimmte
Wichtigkeit gelangt. Die Ermutigung kam von Pater Lederle. Um den
christlichen Ideen einen Rahmen durch die indische Kultur zu geben,
ermutigte er christliche Künstler wie Jemini Roy, Jyoti Sahi, Sr.
Claire, aber auch nicht christliche Künstler. Jesus wurde im
indischen safran Hemd und Maria wie eine indische Frau gemalt; aber
auch indische Öllampen, die malerischen Dekorationen auf dem Boden,
das heilige Symbol Swastika
fanden
ihren Ausdruck in deren Bildern. Pater Lederle benutzte diese Bilder
z. B. für Weihnachtskarten durch die Publikation Art
India und
machte sie bekannt und beliebt in Indien sowie in Europa.
Wenn Menschen verschiedener Religionstraditionen oder
Kulturen mit einander in Kontakt kommen, werden ihre Gedanken, Ideen
notwendigerweise ausgetauscht. Mit den Portugiesen kam christliche
Kunst nach Indien. Kaiser Akbar lud Religionsphilosophen
verschiedener Traditionen auf seinen Hof ein. Es kamen von Goa einige
Mitglieder des Jesuitenordens wie Rudolf Aquaviva. Sie brachten mit
sich Bilder mit christlichem Inhalt, die aber in europäischem
Stil gemalt waren. Einige Künstler des Kaisers kopierten diese
Bilder genau wie sie im westlichen Stil waren. Einige andere aber
behielten den christlichen Inhalt und stellten die gemalten Personen
im indischen Gewand dar. So entstand eine harmonische Mischung von
europäischer und indischer Kunst.
Pater Lederle hat sehr bewußt erwähnt, daß die
Indisch-Christliche Kunst zunächst nicht durch christliche Künstler,
sondern auf dem Hof eines Mogul Kaisers entstand. Kein Künstler
beschränkt sich darauf, nur über Themen seiner Religion zu malen.
Häufig werden Maler von Ideen anderer Religionen inspiriert, was
auch in der Indisch-Christlichen Kunst der Fall ist. So fallen die
Bilder des berühmten Künstlers M. F. Hussain in diese Kategorie.
Mehrere im Indo-Portugiesischen Stil gebaute Kirchen in
Goa sind ein kostbarer Schatz der Architektur. Pater Lederle hat
häufig bedauert, daß diese Architektur nicht als Teil des
indischen Kulturschatzes betrachtet wird. Es stimmt zwar, daß die
Kunst in Goa von der portugiesischen Kunst inspiriert ist, dennoch
haben auch die indischen Künstler bei ihrer Arbeit reichlich
indische Elemente reingebracht. So bestand Pater Lederle darauf, daß
es nicht richtig ist, die Christliche Kunst in Goa als gänzlich
westlich zu betrachten.
Wenn
der vom griechischen Stil inspirierte Gandhar-Baustil
oder das vom Islam inspirierte Taj
Mahal
als kostbares Element der indischen Tradition gilt, warum dann werden
die vom Indo-Portugiesischen Stil inspirierte Christentempel nicht
als Teil der indischen Tradition betrachtet, ist die Frage, die Pater
Lederle stellt. Nach seiner Meinung wäre es eine Bereicherung der
indischen Kultur, wenn wir auch dies als Teil der indischen Tradition
betrachten würden.
Pater
Lederle wünscht sich sehr, daß die Lebensweise der Person, die im
Snehasadan
lebt, wie die eines Aschram-Bewohners
ist. Es war typisch vom Pater Lederle selbst, daß er ganz einfach
lebte und sein Gesicht stets glückliches Lächeln ausstrahlte. Er
bestand darauf, daß die Verpflegung im Snehasadan
rein
vegetarisch sei, wie die der meisten Menschen in der Umgebung vom
Snehasadan.
Ähnlich
sah er dazu, daß die Kommunikation im Snehasadan
in
der Marathi Sprache lief. Er meinte, daß die indische katholische
Kirche wenigstens 100 Ashrams
nach dem Vorbild vom Snehasadan
gründen sollte, die sich mit den örtlichen Glaubenspraktiken und
der örtlichen Kultur identifizieren sollte und in der Denkungsart
die Nähe der Andersgläubigen suchen sollte. Wenn wir an einen
Ashram
denken, denken wir an die Guru-Schischya
(Meister-Jünger)-Tradition. Viele Ashrams
sind
konzentriert auf die sogenannte „Suche nach der Vollkommenheit“.
Pater Lederle hatte aber ein anderes Verständnis von Ashram.
Die oben erwähnten Ashrams
dürfen sich nicht mit dem traditionellen Ashram-Verständnis
beschäftigen, meinte Pater Lederle, sondern diese Ashrambewohner
sollten sich für einen Dialog mit den in der Umgebung lebenden
Menschen einsetzen.
In
seinem Buch „Christian
Paintings in India through the Centuries“
hat Pater Lederle die Kunst in Indien in den letzten zwei Tausend
Jahren bis hin zur christlichen Kunst im zwanzigsten Jahrhundert
diskutiert. In diesem Zusammenhang hielt er in der „Father
Henry Heras Memorial Reihe“
Vorträge über die Indische Kunst, die vom Heras
Institute of Indian History and Culture
in 1984 organisiert waren. Diese Vorträge wurden im erwähnten Buch
veröffentlicht, das nach seinem Tod gedruckt wurde.
In dieser Vortragsreihe hat Pater Lederle folgende
Themen erläutert: christliche Kunst in Kerala in der Frühzeit,
christliche Kunst in Goa im Mittelalter, die florierende christliche
Kunst auf dem Mogul kaiserlichen Hof und letztlich der Beitrag der
nicht-christlichen Künstler wie M.S. Hussain zur christlichen Kunst.
Die Einführung zu diesem Buch
wurde vom bekannten Maler Jyoti Sahi geschrieben. In dieser
Einführung erzählt Jyoti Sahi, wie Pater Lederle mehrere Künstler
ermutigt hat, Christliche Bilder auf dem Hintergrund des indischen
Kontext zu kreieren. Er hat auch in wunderbarer Sprache die
tolerante Haltung von Pater Lederle beschrieben.
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